„Bei Alten findet man Weisheit
und ein langes Leben bringt Erfahrung.“ (Hiob 12,12)
Liebe Leser,
Forscher der Universität Paderborn fanden 2023 heraus, dass allein die Anwesenheit eines eingeschalteten Smartphones im Raum die Arbeitsgeschwindigkeit und Leistungsfähigkeit vermindert, da die Probanden sich gedanklich nicht komplett von ihrem Gerät lösen konnten. In diesem Modus brauchte man doppelt so lange um etwas zu lernen und machte 40 Prozent mehr Fehler. Ebenfalls lies das Gedächtnis nach. Mit dauernder Handynutzung gehen Zeiten des Tagträumens und Nichtstuns verloren, die aber grundlegend für unsere menschliche Kreativität und Aktivität sind. Das Handy macht die Menschen träge und passiv. Dürfen Kinder am Handy sitzen, verzögert sich ihre Entwicklung - besonders die Sprache und die Empathie leiden.
Vor allem die Entwicklung der Jungs ist durch das Handy- und Computer-Spielen beeinträchtigt. In manchen Grundschul-Jahrgängen schafft es keiner mehr von ihnen aufs Gymnasium.
Es liegt in der Verantwortung von uns „Alten“, die Kinder und Jugendlichen vor Schaden zu bewahren. Das Suchtpotential der elektronischen Geräte ist dermaßen hoch, dass junge Menschen ihre Nutzung oft selbst nicht begrenzen können. Als Vater erlebe ich (nach anfänglichem Protest) oft schon fast eine Dankbarkeit, wenn ich meinen Kindern die Handies für einige Stunden abnehme, weil die jungen Menschen es instinktiv selbst merken, dass es keine gute Sache ist – sie aber darin gefangen sind.
Wir „Alten“, die ohne Smartphone groß geworden sind, haben noch gelernt uns anderweitig zu beschäftigen. Es ist unsere Verantwortung, dieses an unsere Nachkommen weiterzugeben und ihnen dadurch sinnvolle Alternativen zu den elektronischen Medien aufzuzeigen, einschließlich geistlichen Übungen wie Beten, Bibellesen und Gottesdienst-Besuchen. Gerade die Weihnachtszeit bietet dafür zahlreiche Gelegenheiten!
Ich wünsche Ihnen gesegnete Festtage und grüße Sie sehr herzlich, auch im Namen aller Kirchenältesten!
Ihr Pfarrer Michael Schütt